Mittwoch, 25. Okt. 17, 19:00 Uhr
Literaturhaus BaselEinführung: Yusuf Yeşilöz
Nicht erst seit den jüngsten Ereignissen in der Türkei sind kurdische Autorinnen und Autoren der Verfolgung und staatlichen Willkür ausgesetzt: Kurdische Literatur wird seit Jahrzehnten mit Restriktionen und Verboten belegt. Trotzdem gibt es eine lebendige und vielfältige kurdische Literaturtradition, die gerade im letzten Jahrhundert zahlreiche bedeutende Stimmen hervorgebracht hat. Schauspieler und Sprecher Thomas Sarbacher liest an drei Abenden aus zeitgenössischen Werken, vor der Lesung gibt es jeweils eine Einführung in die kurdische Literatur, Kultur und Gesellschaft. Den Anfang macht Yaşar Kemals Roman «Die Ararat Legende», der mit der Klarheit und dem Reichtum der traditionellen Volkssagen von den Bewohnern des Berges Ararat erzählt, die sich mutig einem herrschsüchtigen Pascha entgegenstellen. Über ihnen steht der Berg Ararat, ein Mahnmal der Brüchigkeit alles Bestehenden, eins mit den Bauern, die ihn bewohnen, ein Schutz für die Liebenden, aber auch bereit, sie zu vernichten, wenn sie mit seinem Gesetz brechen. «Was Yaşar Kemal zu erzählen hat, ist von grösster Härte und wieder von grosser Zartheit.» NZZ