Montag, 8. Mai. 17, 19:00 Uhr
Literaturhaus BaselModeration: Esther Schneider
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In jedem seiner Romane wagt Lukas Bärfuss sich auf neues Terrain, so auch in «Hagard»: Stringent und kraftvoll erzählt er einem Mann, der aus einer Laune heraus einer Frau folgt. Er kennt sie nicht, sieht sie auch nur von hinten, aber wie in einem Spiel sagt er sich: Geht sie dort entlang, folge ich ihr nicht weiter; geht sie in die andere Richtung, spiele ich das Spiel noch eine kleine Weile weiter. Es bedeutet ja nichts, niemand kommt zu Schaden, der Abstand ist gross. Eher ist es eine sportliche Aufgabe, sie in der Menge nicht zu verlieren. Was ihn bewegt, ist erstmal unklar, doch etwas Bedrohliches liegt in der Luft, etwas Getriebenes. Ein atemloser Sog entsteht, in den auch der Leser gerät, je länger die Verfolgung anhält. «Hagard ist ein Meisterstück, das seine Achillesferse nicht verbirgt: Es ist ein ästhetisch souveränes, aber auch verletzliches Porträt des Menschen auf der Epochenschwelle.» (Süddeutsche Zeitung)