Mittwoch, 13. Nov. 19, 20:00 Uhr
Kaserne BaselModeration: Christoph Keller
«Niemals» werde man Deniz Yücel ausliefern erklärte der türkische Staatspräsident Erdoğan im Frühjahr 2017, jedenfalls nicht, solange er im Amt sei. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Journalist bereits im Hochsicherheitsgefängnis Silivri Nr. 9. Zehn Monate später erhielt er ein Angebot zu seiner Freilassung – und lehnte ab.
Die Inhaftierung des Korrespondenten der Welt führte in Deutschland zu einer beispiellosen Solidaritätsbewegung und sorgte für eine schwere diplomatische Krise. Yücel erzählt von seinem Jahr im Gefängnis, von Einzelhaft und Folter. Und davon, wie er durch die Liebe seiner Frau und dank der Unterstützung seiner Anwälte, seiner Zeitung und der «Free Deniz»-Kampagne noch unter widrigsten Umständen um Freiheit und Selbstbestimmung kämpfen konnte – und dabei die Bundesregierung, seine Vertrauten und schliesslich sogar seine Geiselnehmer an den Rand der Verzweiflung trieb. Deniz Yücel schreibt sehr persönlich, kämpferisch und humorvoll darüber, wie man ins Geschehen eingreifen kann, wenn man zum Spielball der internationalen Politik geworden ist. Eine hellsichtige Analyse über die jüngste Entwicklung der Türkei, die Funktionsweisen autoritärer Regimes und die Mechanismen der demokratischen Öffentlichkeit. Und eine Geschichte, die man auch dann noch mit Spannung bis zur letzten Seite liest, wenn man das Happy End mit Petersilienstrauss schon kennt.
In Kooperation mit der Kaserne Basel